Bei der Planung eines Hauses sind zunächst die Schlüsselfaktoren zu ermitteln, die das optimale Funktionieren des Hauses und die Lebensqualität seiner Bewohner bestimmen. In den meisten Fällen sind die wichtigsten Faktoren die Himmelsrichtungen (Norden, Osten, Süden, Westen), die vorherrschende Windrichtung, die Lage der Grundstückseinfahrt, die bebaute Fläche des Grundstücks, die vorgesehene Lage des Innenhofs sowie die Aussicht vom Grundstück aus (auf die Stadt, den Fluss, den Wald usw.). Es kann jedoch auch weitere Faktoren geben, wie eine nahe gelegene laute Straße, ein hohes Nachbarhaus, ein hügeliges Gelände oder andere spezifische Besonderheiten des jeweiligen Grundstücks, die entsprechend zu berücksichtigen sind. Die Lage des Grundstücks und des Hauses den Himmelsrichtungen gegenüber bestimmt auch den Beleuchtungsgrad vom Innenhof und von den Räumen im Haus. Die Nordseite des Hauses wird das ganze Jahr über im Schatten liegen, daher sollte man auf die Wohn- und Schlafräume im Norden lieber verzichten, denn es hat ja keinen Sinn, große Fenster einzubauen. Es ist wichtig, dass möglichst mehr Fenster im Haus nach Süden ausgerichtet sind, denn solche Ausrichtung hilft die Heizkosten zu senken. Außerdem sollten die Fenster extrem luft- und schalldicht sein sowie über bzw. an den Fenstern Markisen oder Jalousien angebracht werden. In der Winterzeit wird es dann zu Hause warm und im Sommer kühl sein. In den Häusern mit Schlafzimmern nach Osten können die Bewohner morgens aufwachen und die Strahlen der aufgehenden Sonne genießen.

Der Hauptwohnbereich eines Hauses sollte sich in der Regel auf der Südseite des Hauses befinden. Die Mittagssonne erhellt und erwärmt die südlichen Räume, daher ist es dort angenehmen sich tagsüber aufzuhalten und die Zeit zu verbringen. An Wochentagen verbringt die Familie die meiste Zeit gemeinsam am Esstisch. Was kann es denn Schöneres geben als einen wunderbaren Sonnenuntergang hinter dem Fenster zu beobachten, während man mit der Familie die Ereignisse des Tages bespricht? Ein ebenso wichtiger Faktor wie der Sonnenstand ist die Richtung des vorherrschenden Windes. Der vorherrschende Wind kann aus jeder Richtung der Welt kommen. Er kann stark oder schwach, kalt oder warm sein. Ist der Wind schwach und weht vom Süden, so kann man ihn als eine Quelle für natürliche Belüftung des Gebäudes nutzen. Bei vorherrschendem Nordwind sollte die Form des Hauses so beschaffen sein, dass der Wind über das Dach des Gebäudes wegrutscht, oder man sollte vor dem Gebäude eine Hindernis aus den Bäumen errichten, um den Wind abzuhalten. Um den Wind angemessen kontrollieren zu können, sollte man in der Nähe des Hauses geeignete Kompositionen aus Nadel- und Laubbäumen pflanzen. Nadelbäume müssen das Haus das ganze Jahr über vor direktem Wind schützen. Laubbäume sind so pflanzen, dass sie im Sommer durch eine so gebildete Barriere den indirekten Wind vom Gebäude ablenken und im Winter, wenn das Laub gefallen und die Barriere nicht mehr wirksam ist, der kalte, indirekte Wind nicht in das Gebäude eindringt. Die Laubbäume haben im Sommer Blätter und im Winter dagegen keine. Diese Eigenschaft von Laubbäumen kann genutzt werden, indem man die Überhitzungsprobleme in den Räumen mit Glasfassaden löst. Im Sommer bildet das Laub der ausgewachsenen Bäume eine unüberwindbare Barriere für die Sonne. Auf diese Weise werden nicht nur die Glasfenster, sondern auch die Außenwände des Gebäudes vor überschüssiger Hitze geschützt. Im Winter dagegen, wenn das Laub gefallen ist, bleibt für die Sonnenstrahlen keine Hindernis und die Räume werden von der angenehmen Wärme und dem Sonnenlicht erfüllt.